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Jean Françaix, Bläserquintette 1&2, L’heure du Berger, Interpreten: Kammervereinigung Berlin (Iris Jess, flute; Gudrun Reschke, oboe; Alexander Roske, clarinet; Bodo Werner, horn; Mathias Baier, bassoon); Frank-Immo Zichner, Klavier, Dabringhaus&Grimm MDG 603 0557-2
Endlich Musik, die verstanden werden will. Jean Françaixs Musik ist modern. Unbenommen. Aber sie ist nicht feindlich. Als Françaix kurz nach dem 2. Weltkrieg sein Bläserquintett Nr. 1 schrieb, war er bereits ein weltbekannter Komponist, der sich mit seiner durchsichtigen, konstruktiven Tonsprache ein begeistertes Publikum geschaffen hatte, das nach unmittelbar verständlicher, emotional fasslicher Musik voller Frische, Leichtigkeit und Witz lechzte. Als Raritätenkabinett kann man Françaixs Sextett »L'Heure du Berger« bezeichnen. In dem pfiffigen Stück für 5 Bläser und Klavier treten merkwürdige Gestalten in kleinen musikalischen Schäferstunden auf: Pin-up Girls neben alten Gecken und nervösen Jünglingen – ein musikalisches Mosaik der Ironie, das mit Augenzwinkern zu genießen ist. Was herauskommt, wenn ein erfolgreicher, humorvoller Komponist, der sich der »ernstzunehmenden Leichtigkeit« verschrieben hat, im hohen Alter wieder zur »alten« Form des Bläserquintetts greift, muss unbedingt auf dieser CD überprüft werden. Fünf junge Musiker fanden sich an der Berliner Musikhochschule zusammen – ein Ensemble entstand, dessen klangliche Geschlossenheit, Stilsicherheit und verblüffende Virtuosität der einzelnen Mitglieder die Fachwelt gleichermaßen in Begeisterung hinreißen sollte: die Kammervereinigung Berlin. Preise in Colmar folgten, ebenso wie beim 38. Internationalen Musikwettbewerb der ARD und beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn. Auch 1993 spielte sich das Ensemble wieder mit seiner musikalischen Kraft und Frische in die vorderste Region der Weltrangliste – einem weiteren Preis beim ARD - Wettbewerb in München. Die Erstveröffentlichung dieser Einspielung wurde mit viel Lob bedacht, daher war die Wiederveröffentlichung des Titels eine wahre Herzensangelegenheit. Herausragende Interpretation: Die geistsprühende und immer leicht ironisierende Musik von Jean Françaix ist den Fünf auf den Leib geschrieben. Sinnfällige Artikulation, klangliche Delikatesse und insbesondere ein Sinn fürs Komödiantische zeichnet das Spiel der Berliner aus. (FonoForum)
Inhalt: Quintet No. 1 19’57 for flute, oboe, clarinet, horn and bassoon 1 Andante tranquillo, Allegro assai 4’13 2 Presto 4‘41 3 Thema. Andante 6‘55 Variation 1 Variation 2 Variation 3 Variation 4 Variation 5 4 Tempo di marcia francese 4‘02
L‘Heure du Berger 7’26 for flute, oboe, clarinet, horn, bassoon and piano 5 Les Vieux Beaux 2‘13 6 Pin up Girls 2‘12 7 Les Petites Nerveux 2‘56
Quintet No. 2 20’11 for flute, oboe, clarinet, horn and bassoon 8 Preludio, Toccata5‘37 9 Scherzando 5‘10 10 Andante 4‘37 11 Allegrissimo 4‘41
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